Wenn man bei sich unerklärliche Symptome feststellt, sucht man nach einer Ursache und fragt sich oft, ob es nicht die Symptome einer Geschlechtskrankheit sein könnte, z.B. Syphilis?
Lesen Sie in diesem Artikel, wie Sie die Syphilis Symptome in ihren Stadien erkennen und wann sie auftreten.
INHALT
Um Syphilis sicher festzustellen bedarf es eines Tests. Das erste Stadium zeichnet sich durch schmerzlose Geschwüre an Genitalien, Mund und Rektum aus, die von selbst verheilen. Für das zweite Stadium ist ein Hautausschlag typisch. Das finale Stadium kann erst Jahre später, nach einer Zeit ohne Symptome eintreten und Schäden am Gehirn, Herz, Nerven und Augen mit sich bringen.
Nicht bei jedem Infizierten verläuft die Krankheit typisch. Es ist möglich, dass sich nur einzelne der aufgezählten Beschwerden zeigen oder lange Zeit gar keine Symptome auftreten.
Letztendlich kann nur ein Test sicher zeigen, ob man mit Syphilis infiziert ist, darum sollte man sich spätestens bei ersten Anzeichen von Syphilis testen.
Wann treten erste Syphilis Symptome auf? Die Inkubationszeit, in der sich auch die ersten Symptome zeigen, beträgt 10 bis 90 Tage. Im Durchschnitt zeigt sich nach 21 Tagen das erste Primärgeschwür – dort, wo das Bakterium in den Körper eingedrungen ist.
Gleichzeitig oder kurz danach schwellen die Lymphknoten an. Die ersten Symptome können leicht übersehen werden, da das Primärgeschwür sich in der Scheide, im After oder im Rachen bilden kann und dort unbemerkt bleibt.
Im ersten Stadium bildet sich zunächst ein kleiner roter Knoten, der sich in relativ kurzer Zeit in ein nässendes Geschwür mit hartem Außenrand verwandelt. Es können auch mehrere solche Geschwüre auftreten. In Phase 2 zeigt sich ein fleckiger, anfangs oft rötlicher, dann gelblich-brauner Hautausschlag, der den Oberkörper sowie die Hand- und Fußsohlen besiedelt. In Phase 3 sind vor allem die gummiartigen Geschwüre auf der Nase und der Zunge auffällig.
Hier ist eine Infografik mit Bildern nach Syphilis Stadien:
Gehen wir nun die einzelnen Symptome ausführlich nach Stadium durch.
Auch bekannt als Primäre Syphilis, Frühsyphilis oder Lues I.
Die Symptome der ersten Phase heilen nach einigen Wochen auch unbehandelt wieder ab, der Betroffene ist aber hochansteckend und gefährdet sein Umfeld, da Syphilis zwar vorwiegend, aber nicht ausschließlich beim ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen wird.
Auch bekannt als Sekundäre Syphilis, Frühsyphilis oder Lues II.
Im Durchschnitt dauert es 2 bis 3 Monate, bis sich die Bakterien im Körper ausgebreitet haben, dann beginnt Phase 2.
Unbehandelt können diese Beschwerden bis zu einem Jahr anhalten, wobei sie sich oft bessern und dann wieder aufflammen.
Wenn die Sekundäre Syphilis weiterhin nicht behandelt wird, heilen die Geschwüre und Hautausschläge ab und es kommt zu einer längeren Ruhephase oder „Lues latens“, die ohne sichtbare Symptome verläuft.
Die Erreger-Bakterien persistieren aber weiterhin im Körper über Monate oder Jahre. Die latente Syphilis kann auch lebenslang symptomfrei andauern.
Spontane Heilung oder Reaktivierung der Symptome sind in der latenten Phase möglich.
Auch bekannt als Tertiäre Syphilis, Spätsyphilis oder Lues III
Bei etwa 25 Prozent aller Patienten, die nicht behandelt werden, erreicht die Syphilis das dritte Stadium.
Auch bekannt als Quartäre Syphilis, Neurosyphilis oder Lues IV
Patienten, die Stadium 3 überleben, müssen damit Rechnen, eine sogenannte Metasyphilis zu entwickeln.
Die genannten Symptome von Syphilis können aber auch ganz ausbleiben bzw. unbemerkt bleiben, z.B. schmerzlose Geschwüre in der Vagina.
Auch eine Verwechslung mit Grippe ist möglich im zweiten Stadium.
Darum kann man Syphilis verbreiten, ohne es zu bemerken. Sehr ähnlich verhält es sich mit Chlamydien: man kann unwissend Chlamydien an andere übertragen, weil man ohne Symptome nichts von der Infektion weiß.
Waschen der Genitalien, Wasser lassen or Duschen nach dem Sex schützen nicht vor Syphilis Übertragung.
Da die Krankheit überwiegend beim ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen wird, zeigt sich das Primärgeschwür oft an den Geschlechtsteilen.
Bei Frauen sind meist die Schamlippen oder die Vagina betroffen.
Bei Männern zeigen sich erste Symptome vorwiegend am Penis und besonders häufig an der Eichel.
Unabhängig vom Geschlecht bilden sich erste Geschwüre im Mund- und Rachenraum sowie im und am After.
Der Haarausfall, der in Phase zwei manchmal zu beobachten ist, trifft Männer häufiger als Frauen. Ansonsten gibt es aber keine wesentlichen geschlechtsspezifischen Unterschiede beim Krankheitsverlauf.
Die Symptome der kongenitalen oder „angeborenen“ Syphilis treten auf, wenn die Syphilis auf das Kind bei oder vor der Geburt im Mutterleib durch die infizierte Mutter übertragen wurde wurde.
Die meisten Neugeborenen mit angeborener Syphilis haben keine Symptome. Einige kommen aber mit Hautausschlägen an den Handflächen oder Fußsohlen zur Welt. Weitere Symptome treten dann später im Leben auf (Taubheit, Zahnverformungen, Syphilis Sattelnase und andere).
Die sogenannte frühe kongenitale Syphilis zeigt sich während der ersten drei Monate nach der Geburt.
Typisch sind kupferfarbene Hautveränderungen an den Händen und Fußsohlen, oft kommt es auch zu pustelartigen Läsionen um die Nase und den Mund.
Die späte kongenitale Syphilis tritt nach dem zweiten Lebensjahr auf. Kennzeichnend sind vor allem gummiartige Geschwüre auf der Nase und am Gaumen.
In schweren Fällen kann es auch zu Veränderungen an den Zähnen (tonnenförmige Zähne mit halbmondförmiger Einkerbung des Zahnrandes) kommen und sich ein „Bulldoggengesicht“ herausbilden.
Andererseits ist es auch möglich, dass Personen, die bereits als Embryo oder während der Geburt infiziert wurden, (sehr lange Zeit) keine Symptome entwickeln.
Sofern die Mutter vor der Geburt mit Syphilis infiziert war, empfiehlt sich bei einem Neugeborenen ein Test auf die Krankheit.
Es ist wichtig die Krankheit so früh wie möglich zu entdecken und zu behandeln, darum sollte man sich bei kleinstem Verdacht testen lassen.
In den Anfangsstadien lässt sich Syphilis recht simpel durch die Gabe des Antibiotikums Penicillin behandeln.
Je später die Geschlechtskrankheit jedoch entdeckt wird, desto komplizierter wird die Behandlung und desto höhere Dosen von Penicillin müssen verabreicht werden.
Ausführliche Infos zur Syphilis Behandlung hier.
Oft empfehlen Ärzte bei Verdacht auf Syphilis einen sogenannten STD (sexually transmitted diseases) Test, da bestimmte Krankheiten gehäuft gemeinsam auftreten. Getestet wird meist auf Gonorrhoe (Tripper), Hepatitis und Chlamydien (zum Chlamydien Test), außerdem wird in der Regel ein HIV-Test durchgeführt.
Der Patient selbst kann oft nur die Veränderungen an der Haut, der Mundschleimhaut und an den Geschlechtsorganen feststellen. Die Veränderungen an den inneren Organen kann zumindest im Frühstadium nur der Arzt, meist durch eine Ultraschalluntersuchung, erkennen.
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